Die lösungsorientierte Kurztherapie, auch lösungsfokussierte Kurzzeittherapie, geht von dem Standpunkt aus, dass es hilfreicher ist, sich auf Wünsche, Ziele, Ressourcen zu konzentrieren, anstatt auf Probleme und deren Entstehung.
Lösungsfokussierung bedeutet, die "positiven Unterschiede" zu erkennen und zu verstärken. Also, das, was jetzt bereits besser funktioniert bzw. passt und von dem gewünscht wird, es möge in Zukunft in noch stärkerem Maße so sein. Sich an den Stärken orientieren, weiter ausbauen, so treten die Schwächen in den Hintergrund. Das Problem ist nicht maßgebend.
Im Mittelpunkt steht die Lösung. Der Ratsuchende wird zum Experten.
Das "Neue" am "Lösungsfokussierten Ansatz" ist das Bekenntnis zur "Einfachheit" ("Simplicity"): Um in schwierigen Situationen erfolgreich zu sein, ist es nicht immer hilfreich, sie verstehen zu wollen - hilfreicher ist es oft, unvoreingenommen zu beobachten, was alles wie gewünscht, funktioniert, um in kleinen Schritten mehr davon zu tun.
Die Wirksamkeit des lösungsfokussierten Kurzzeitkonzepts haben wissenschaftliche Studien bestätigt.
Lösungsfokussierung geht davon aus, daspositive Veränderungen in komplexen Situationen auf Basis kleiner Schritte geschehen:
• für diese Schritte nur wenige Informationen über das, was bisher schon etwas besser funktionierte, genügen;
• bei Analysen nicht die Frage "wie ist es - wie kam es dazu?", sondern die Frage "was macht den Unterschied zwischen besser/schlechter aus?" ins Zentrum rückt;
• anstelle des "theoretisch umfassend Verstehenwollens" das konkrete Handeln in kleinen Schritten tritt;
• von allen Beteiligten angenommen wird, dass sie interessiert an positiven Veränderungen sind.
Die drei Grundprinzipien der Lösungsfokussierung
• "Repariere nicht, was nicht kaputt ist!"
• Finde heraus, was gut funktioniert und passt - und tu mehr davon!"
• "Wenn etwas trotz vieler Anstrengungen nicht gut genug funktioniert und passt – dann höre damit auf und versuche etwas anderes!"
Die Methode unterscheidet sich von anderen Vorgehensweisen durch die Überzeugung des Beraters, dass bereits eine kleine Veränderung im Verhalten eines einzigen Menschen erhebliche und weitreichende Veränderungen nach sich ziehen kann. Sie konzentriert sich auf jene Momente, in denen kleine Veränderungen auftreten. Der Ausbau einer schon vorhandenen Veränderung, so klein sie auch immer sein mag, wird als wichtig betrachtet.
Lösungsfokussiertes Arbeiten hat zum Ziel, mit den Klienten gemeinsam Perspektiven zu entwickeln, welche sie ermutigen, möglichst selbst gefundene Schritte in Richtung ihrer angestrebten Ziele zu gehen. Lösungsfokussierte Kommunikation (LFK) verzichtet weitgehend auf Diagnosestellungen, die sich an Defiziten eines Individuums ausrichtet.
Das lösungsfokussierte Modell zählt zu den Kurztherapien, die Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre immer größere Beachtung fanden. In einer Kurztherapie werden die vorgetragenen Probleme, Konflikte, Störungen usw. nicht vertieft untersucht, sondern die beim Klienten vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen in den den Mittelpunkt gestellt, um möglichst direkt eine Problemlösung zu erzielen. Kurztherapie kann auch deswegen kurz sein, weil sie von der Annahme ausgeht, dass innerhalb der Beratungszeit nur Anregungen, Anstöße für die eigentlichen Entwicklungs- und Veränderungsprozesse gegeben werden, die im konkreten Alltag des Klienten umgesetzt bzw. vollzogen werden müssen. Kurztherapie bedeutet jedoch nicht, dass der Berater schnell vorgehen soll, sondern dass er sich an dem individuellen Klienten orientiert.
Kurztherapie bedeutet jedoch nicht, dass der Berater schnell vorgehen soll, sondern dass er sich an dem individuellen Klienten orientiert.
Dadurch können in relativ kurzer Zeit oder auch schon mit einer einzelnen Sitzung Fortschritte erzielt werden, die dem Betroffenen erhebliche Erleichterung verschaffen können.